Der Laufsohle Ultra von Bad Iburg zum Hermannsdenkmal in Detmold ist eine Lauf- und Wanderherausforderung der Extraklasse im März.

Der Laufsohle Ultra 2014

Schlammig, schön und von oben trocken

Es war ein fast perfektes Laufwetter. Kurz nach dem Start in Bad Iburg fing es ein wenig an zu nieseln, aber die Wetterfrösche sagten uns einen trockenen Lauftag voraus. Erst am späten Nachmittag soll eine neue Regenfront über das ostwestfälische Land hinwegziehen. Und so kam es auch. Nach ein paar Metern im dunklen Wald hörte der Neiselregen auf und erst als alle am Hermannsdenkmal angekommen waren, setzte der Regen wieder ein. Was will man mehr.

Der erste Streckenabschnitt war noch von Dunkelheit und stellenweise von sehr schlammigen Wegen geprägt, aber ab Borgholzhausen, und der ersten Stärkung am Verpflegungsstand, änderte sich das Streckenbild zum Positiven. Die Laufgruppe war harmonisch und so erreichten fast alle Teilnehmer gemeinsam den zweiten Verpflegungstand in Lämershagen. Nach einem üppigen Mahl, mit vielen köstlichen Leckereien, wie z.B. Kartoffelsuppe mit Würstchen, Nussecken, Nusskuchen, Müsliriegel und vielem mehr, ging es auf die finalen 24 Kilometer bis zum Hermannsdenkmal. Das Läuferfeld wurde nun freigegeben, d.h. es wurden immer kleine Gruppen von Teilnehmern auf die Reise geschickt. Motto war: "Keiner läuft alleine". Und wir können resümieren, daß das Konzept aufging. Alle Läufer/innen waren diszipliniert und rücksichtsvoll. Das zeigte sich auch an den Ankunftszeiten am Hermannsdenkmal. Besonderes Schmankel war der letzte steile Aufstieg zum "Hermann", denn dieser presste noch einmal den letzten Saft aus den Beinen.
Angetrieben vom Gedanken an das bevorstehende Brunchbuffet im Restaurant am Hermannsdenkmal, wurde auch diese letzte Hürde mit Würde genommen. Glücklich und zufrieden, diese 80 Kilometer quer durch den Teutoburger Wald bewältigt zu haben, saßen wir bei gutem Essen und Trinken und feierten unseren Wahnsinn.

Sabine Heil: "Vor knapp zwei Jahren fuhr ich mit ein paar anderen Junkies zur Harzquerung. Gelaufen bin ich sie größtenteils mit Sarah. Auf dem Weg trafen wir auf einen Bekannten von Sarah. Sein Name ist René Hansen. Der Name war mir nicht unbekannt. Schiky und Mattin haben mir zuvor von einer Laufveranstaltung berichtet - den Laufsohle Ultra - an dem sie im Vormonat teilgenommen haben. Was das für ein Lauf war, die Distanz, die Teilnehmerzahl, selbst wo er überhaupt stattfand, das wusste ich nicht. Und diesen René wusste ich erst recht nicht einzuschätzen.
Er erzählte während des Laufens, dass nicht jeder an diesem Ultra der Extraklasse teilnehmen dürfte. Es sei nur ein wohl ausgewählter, gar elitärer Kreis zugelassen. Und die Strecke wäre sowieso eher was für die ganz Harten aus der Ultraszene.
Ich habe es erstmal plump geglaubt und dachte nur WOW!

Dieser Moment der Erfurcht und puren Bewunderung hielt nicht lange an. Dieser René Hansen hatte nun mal einen ganz eigenen Humor, der mir verdammt gefiel. Bis ich seine Frau, Heidi, kennen lernte dauerte es noch eine Weile. Man sah und sieht sie auch heute nur kurz von hinten bei den Läufen. Und dann wieder frisch geduscht, wenn man ins Ziel einläuft. Auch sie hat einen ganz eigenen und trockenen Humor.

Nachdem es bei mir im letzten Jahr verletzungsbedingt nicht geklappt hat, gehöre ich seit dem letzten Wochenende auch zu diesem elitären Kreis und bin somit eine von den ganz harten Ultras."

Liebe Heidi, lieber René,
ich möchte euch auf diesen Weg herzlich für den schönen Samstag danken. Richtet meinen Dank und Gruß bitte auch an eure Freunde aus - vor allem an Bernd - der bis zum Ende gute Laune hatte. Ich kann es bis heute nicht glauben - aber Bernd hat wirklich Spaß daran Stunden lang wach zu bleiben, um mit dem Auto hinter verschwitzen Läufern her zu fahren - Wahnsinn!

Ich habe mir im letzten Jahr geschworen, nie wieder länger als 10 Stunden zu laufen. Mit einer Ausnahme. Euren Lauf. Nicht weil ich zu dem Kreis der Auserwählten und ganz Harten gehöre will, sondern weil ihr einfach liebenswert seid und ich einmal mit Euch Euren Lauf machen wollte.

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